Pfarre setzt Zeichen für Friede und Toleranz als Reaktion auf rechten Kongress
Als Antwort auf rechten Kongress der „Verteidiger Europas“ im Wasserschloss Aistersheim.
Ausgabe: 2018/10
06.03.2018
Aistersheim. Nach heftiger Kritik am rechten Kongress der „Verteidiger Europas“ im Vorjahr in Repräsentationsräumen des Landes in Linz ist die Veranstaltung heuer ins Wasserschloss Aistersheim im Hausruckviertel übersiedelt. Sie fand am Samstag, 3. März statt. Die Organisatoren, die „Verteidiger Europas“, ließen in ihrem Tagungsort keine Journalisten zu. Am Rednerpult waren unter anderem der Grazer FPÖ-Vizebürgermeister Mario Eustacchio, der sich laut Twitter-Account der „Verteidiger Europas“ über die „Vermehrungsrate der Einwanderer“, die „jene der autochthonen Bevölkerung um ein Vielfaches übersteigt“, Gedanken machte, und Andre Poggenburg von der rechtspopulistischen AfD (Alternative für Deutschland) Sachsen-Anhalt, der die EU als „verderbliche Krankheit Europas“ bezeichnete. Letztes Jahr in Linz war noch der heutige Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) als Redner beim rechten Kongress aufgetreten.
Pfarre mit Wort-Gottes-Feier für Friede
Am Samstag Nachmittag kamen Hunderte Demonstranten nach Aistersheim, um gegen den Kongress, den SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer als „Schande für Oberösterreich“ bezeichnete, zu protestieren.
Die Pfarre Aistersheim lud am Samstag Abend zu einer Wort-Gottes-Feier für den Frieden, die Toleranz und die Menschlichkeit. Daran nahmen rund 200 Menschen teil. „Wir wollen eine Position der Mitte beziehen, nicht gegen, sondern für etwas. Eben für Friede und Toleranz“, sagt Walter Krenn, Wortgottesdienst-Leiter der Pfarre Aistersheim. Nach dem Gottesdienst gab es noch ein Lichtermeer aus Laternen am Kirchenvorplatz. «