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„Wir sind nicht immer einer Meinung, aber uns eint ein Ziel“, sagte Frauenlandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) bei der Präsentation im Pressezentrum in Linz. Initiert wurde das Projekt vor mehr als zwei Jahren von Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ), die zuvor für Frauenagenden zuständig war: „Nun liegt ein messbares Maßnahmenpaket vor, das wir gemeinsam umsetzen werden, über die tagespolitischen Diskussionen hinaus, die auch weiterhin stattfinden werden.“ Mitgetragen wird die Strategie von FPÖ-Frauensprecherin Sabine Binder und Grünen-Frauensprecherin Maria Buchmayr. Sie setzt sich seit Jahren für Gleichstellung ein.
Für das Projekt haben fast 2000 Frauen und Männer in Oberösterreich an Workshops, einer Online-Befragung und einer Umfrage des Marktforschungsinstitutes IMAS teilgenommen. Die Ergebnisse wurden in acht Handlungsfelder zusammengefasst: Beruf und finanzielle Absicherung, Familie, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, Frauen in Schlüsselpositionen bzw. in der Wissenschaft, Frauen im ländlichen Raum, wo sie mehr Unterstützungs- und Arbeitsplatzangebote brauchen, Frauen und Gesundheit, Frauen in den Medien, in denen sie unterrepräsentiert sind, sowie Wertschätzung, d.h. Sicherheit im öffentlichen Raum und Frauensolidarität, damit verschiedene Lebensmodelle nicht mehr in Konkurrenz zueinander gesehen werden. Für diese Handlungsfelder wurden 150 Maßnahmen erarbeitet. Nach einem einstimmigen Beschluss in der Regierungssitzung am 5. März gelten sie als strategischer Leitfaden für die Landesregierung.
Die Frauenstrategie kann unter www.frauenreferat-ooe.at eingesehen werden. Kontakt: Tel. 0732/77 20-118 50.
Zur Sache
„Ich freue mich über die Möglichkeit, mich vorzustellen“, sagte Landesrätin Christine Haberlander am 1. März im Bildungszentrum Haus der Frau in Linz. Trotz eines vollen Terminkalenders nahm sie sich zwei Stunden Zeit, um über Gesundheits-, Bildungs- und Frauenpolitik zu sprechen. Für diese Schwerpunkte ist sie seit knapp einem Jahr in der Oö. Landesregierung zuständig. Als ehemalige Gesundheitsreferentin liegt ihr vor allem der Gesundheits- und Spitalsbereich am Herzen. So sollen z.B. Gesundheitszentren schrittweise in ganz Oberösterreich ausgebaut werden. Im Bereich Bildung will Landesrätin Haberlander u.a. Maßnahmen setzen, um den Lehrberuf zu stärken. Frauenpolitik versteht Christine Haberlander nicht als abgegrenzten Bereich, sondern übergreifend, wie auch in der neuen Frauenstrategie abgebildet. Gezielte Programme in Schulen sollen das Selbstbewusstsein der nächsten Generation stärken und junge Frauen ermutigen, ihre Rechte einzufordern. Das aktuell diskutierte Frauenvolksbegehren will die Landesrätin wegen einiger Kritikpunkte nicht unterzeichnen, obwohl manche Forderungen mit der Frauenstrategie übereinstimmen.
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