Olympia schauen heißt, fürs Leben lernen. Zum Beispiel, dass eine Haube vor dem Verkühlen schützt!
Ausgabe: 2018/09
27.02.2018 - Elisabeth Leitner
Sämtliche Sportereignisse dieser Welt finden ohne meine persönliche Anwesenheit vor dem Fernseher statt. Nur wenn die Männer darauf bestehen, wird zu Hause das TV-Gerät untertags aktiviert. Wichtige Fakten bekomme ich trotzdem mit: „20 Jahre Hermann Maier“, Olympiasieger Mayer und Hirscher freuten sich über Gold, keine Medaille gab es für die Springer. Noch detaillierter wurde mein Wissen, als mich ein grippaler Infekt zwang, für ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Ja, ich habe den Fernseher eingeschaltet und, ja, ich habe „Olympia geschaut“ – und wieder viel fürs Leben gelernt. Zum Beispiel, dass es ein Skandal ist, ohne Haube lang(e) zu laufen. Der als Top-Favorit gestartete Norweger Johannes Hösflot Kläbo stand mit 21 Jahren ohne Haube am Start. Dem Kommentator missfiel das außerordentlich: Mehrmals wies er missbilligend auf diesen Umstand hin und erklärte, dass der Kopf der Wärmespeicher des Körpers sei. Ohne Haube zu fahren, das werde ihm Kraft und Zeit kosten. Mit jugendlicher Leichtigkeit sprintete der Norweger ins Ziel und kürte sich im eiskalten Pyeongchang zum Olympiasieger. Und was sagte der Kommentator dazu: „Hoffentlich setzt er jetzt eine Haube auf, sonst verkühlt er sich noch.“ – Ach, Mama, du hast ja so recht!