Der „Anschluss“ hat von einem Tag auf den anderen das Leben des jüdischen Mädchens Ilse Mass auf den Kopf gestellt. Johannes Neuhauser bringt die Erinnerungen der damals zehnjährigen Linzerin in einer szenischen Lesung auf die Bühne.
Ausgabe: 2018/09
27.02.2018 - Josef Wallner
Unbeschwert ist die Kindheit von Ilse Mass (geborene Rubinstein): der Spielplatz im Volksgarten, die Ausflüge auf den Pöstlingberg, die Schifffahrten auf der Donau und die Indianerkrapfen in der Konditorei. Doch dann kommt der Schicksalstag: Vom Fenster der elterlichen Wohnung aus beobachtet sie den triumphalen Empfang Hitlers in Linz. Sie müssen die Wohnung verlassen, das Bekleidungsgeschäft des Vaters wird arisiert. Er kommt ins KZ. Ilse darf nicht mehr in ihre Schulklasse gehen. Ausgehend von den Lebenserinnerungen Ilse Mass’, zu denen auch die Flucht nach Shanghai und die Ankunft in Israel gehören, gestaltete Neuhauser eine szenische Lesung. Die bekannte Schauspielerin Bettina Buchholz und ihre beiden Töchter Hannah (9 Jahre) und Helene (15 Jahre) lesen und spielen diese Linzer Lebensgeschichte (Musik: Günther Gessert). Neuhauser, Buchhholz und Gessert sind für ihre beiden packenden Produktionen zu Etty Hillesum, die stets für volle Säle sorgen, bekannt.
„1938 – weg von Linz“ wird in der Tribüne Linz (Theater am Linzer Südbahnhofmarkt, Eisenhandstraße 4) aufgeführt: Sa., 10. März 2018, 19.30 Uhr (Premiere), So., 11. März 2018, 17 Uhr, Sa., 17. März 2018, 19.30 Uhr, Sa., 24. März 2018, 19.30 Uhr Karten (€ 16,–; € 8,– ermäßigt) unter Tel. 0699/11 39 98 44 oder http://www.tribuene-linz.at/1938.html