Die fünfte Jahreszeit, der Fasching, vom Wesen her bunt und schrill, ist schon wieder vorbei. Schade, sagen die einen, zum Glück, die anderen. Mangels Masken und Kostümen ist es draußen wieder vorwiegend grau, zumindest in der Stadt besucht uns der Schnee ja nur stundenweise. Vorwiegend grau wird es auch auf immer mehr Köpfen. Ich meine damit die neue Haarfarbe, die sich wachsender Beliebtheit erfreut. Zum einen gibt es seit einiger Zeit junge Frauen, die es nicht erwarten können, ins „silberne“ Alter zu kommen. In ihr glattes, jugendliches Gesicht fallen graue Strähnen. Und dann beobachte ich noch einen zweiten Trend: „Schluss mit dem Färben!“ Eine wachsende Anzahl von Frauen in meinem Alter haben neuerdings keine Lust mehr, regelmäßig viel Chemie in die Haare und Geld aus der Tasche zu geben. „Ich stehe zu meinen grauen Haaren. Schließlich ist man ja so jung, wie man sich fühlt!“ – so der Tenor. Meine echte Anerkennung für euer Selbstbewusstsein, meine Damen. Doch (noch) folge ich eurem Beispiel nicht und habe dafür eine durchaus passable Ausrede. Mein einstiges Naturblond verwandelt sich im Alter leider nicht in Grau, sondern einfach nur in Dunkel!