Die Schriftrollen von Qumran am Toten Meer sorgen auch sieben Jahrzehnte nach ihrer Entdeckung noch immer für Gesprächsstoff und wissenschaftliche Debatten.
Ausgabe: 2018/08
20.02.2018 - Josef Wallner
Es wäre eine Sensation geworden: Im kommenden Jahr 2019 hätten Funde aus Qumran in Linz ausgestellt werden sollen. Der damalige Landeshauptmann Josef Pühringer hatte bereits im Rahmen einer Friedenslichtreise mit der israelischen Antikenbehörde eine Vereinbarung unterzeichnet, aber die Sensation findet nicht statt. Das Projekt wurde nicht realisiert, nicht zuletzt wegen der hohen Kosten und riesigen Versicherungssummen. Das neue Heft von „Welt und Umwelt der Bibel“, das unter dem Thema „70 Jahre Qumran“ steht, kann als Trost dienen. Natürlich ersetzen Abbildungen keine Originale, aber die einzelnen Beiträge sind spannend. Sie führen in die derzeitigen Fragestellungen ein, mit denen sich die Wissenschaft beschäftigt. Unglaublich auch, wie dank eigens entwickelter Computerprogramme jeder Buchstabe der rund 15.000 Schriftrollen und Fragmente von Qumran vermessen und dokumentiert werden kann. Dieser immense Forschungsaufwand hat seinen Grund in der Bedeutung der Funde für das jüdische Volk sowie die jüdische und christliche Theologie. So wurden in Qumran die ältesten hebräischen Bibeltexte entdeckt und viele andere bis dahin unbekannte Schriften.
Das Qumran-Heft ist um € 11,30 (portofrei) beim Bibelwerk Linz (Tel. 0732/76 10-32 31 oder bibelwerk@dioezese-linz.at) zu bestellen.