Wie Valentin Stelzer gelernt hat, die verschiedenen Aspekte seines Namens mit Stolz zu tragen. Sein Namenstag ist am 14. Februar.
08.02.2018 - Valentin Stelzer
Frustriert und auch etwas zornig stellte ich meine Mutter mit 15 Jahren zur Rede, warum sie mich mit „so einem komischen und exotischen Namen 'Valentin'“ gestraft hat. Fast immer erhielt ich von Gleichaltrigen beim ersten Kennenlernen halb lustige oder einfach blöde Bemerkungen: „Haha, guter Scherz - und, wie heißt du wirklich? ... Du bist sicher in St. Valentin daheim!?“. Ich war auf weiter Flur der Einzige mit meinem Namen und hätte mir ehrlich nichts sehnlicher gewünscht, als einen dieser populären Namen, von denen es in jeder Schulklasse gleich zwei oder drei Vertreter gibt. „Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische.“ - Ich konnte am meinem Namen nur die negative Seite erkennen, ohne meinen berühmten Namensvetter Karl Valentin beleidigen zu wollen.
„Weil er im Hobellied vorkommt“, hörte ich meine Mama sagen. Klischeeantwort einer Religionslehrerin, dachte ich wenig zufriedengestellt bei mir: „Nicht im Hohelied. Im Hobellied. In einer Strophe heißt es: Lieber Valentin, mach keine Umstände, geh.“ Als Tochter eines Tischlermeisters haben ihr diese Geradlinigkeit gefallen und das Zugehen auf die Welt, ohne Umschweife und mit Gottvertrauen.
Am selben Abend versicherten mir meine Eltern gemeinsam, dass ich für sie beide ein besonderes Geschenk bin. Darum wollten sie einen nicht alltäglichen Namen für mich. Die klassische Bedeutung als Patron der Liebenden ist auch nie ein Fehler ... Seit diesem Tag trage ich meinen Namen und dessen positive und komische Seite voller Stolz.