Arbeiterkammer OÖ und Volksanwaltschaft fordern dringend eine Neubewertung des Pflegeschlüssels.
Ausgabe: 2018/06
06.02.2018 - Christine Grüll
In den rund 130 Pflege- und Altenheimen in Oberösterreich sind 10.000 Menschen beschäftigt, davon mehr als 6000 direkt in der Pflege. Sie kümmern sich um knapp 12.000 Menschen. Doch gerade Pflege- und Betreuungskräfte geraten zunehmend unter Druck und können ihrem eigenen Anspruch oft nicht gerecht werden. Erschöpfung und Burn-out sind häufig die Folge. Denn der Mindestpflegeschlüssel ist zuletzt vor 20 Jahren errechnet werden. Er regelt die Anzahl der Pflegenden und ist von der Pflegestufe der Heimbewohner/innen abhängig.
Mehr Personal
Arbeiterkammer OÖ und Volksanwaltschaft fordern deshalb dringend eine Neubewertung des Pflegeschlüssels. Weiters müssen Abwesenheiten wegen Urlaub und Krankenstand ausreichend ersetzt werden. Schwangere Beschäftigte dürfen nur noch bedingt in der Pflege eingesetzt werden und müssen ausreichend ersetzt werden. Der Nachtdienst muss ebenfalls genügend mit ausgebildetem Personal besetzt werden. In der Tagesbesetzung darf deswegen jedoch nicht gekürzt werden.
„Gute Wohnbedingungen sind von guten Arbeitsbedingungen abhängig“, sagt Volksanwalt Günther Kräuter. Die Forderungen sollen einen Strukturwandel anstoßen und politisch Verantwortliche für die Dringlichkeit des Themas sensibilisieren.