Das Wohnen bequemer, sicherer und energiesparender zu machen: dazu trägt das Mühlviertler Unternehmen Loxone bei. Auch Pfarren profitieren vom „intelligenten Haus“, vor allem, wenn sich Ehrenamtliche um die Anlagen kümmern müssen.
Ausgabe: 2018/06
06.02.2018 - Josef Wallner
Das Zauberwort heißt „Smart Home“: Die Jalousien stellen sich nach dem Stand der Sonne. Steigt man nachts aus dem Bett, muss man nicht lange nach dem Schalter suchen, das Licht geht automatisch an, aber nur so gedämpft, dass der Partner nicht gestört wird. Steht der Paketdienst vor der Tür und ein Kind ist – Gott sei Dank – nach dem Essen einmal eingeschlafen, bleibt die Glocke stumm, stattdessen blinkt ein Licht, sodass der Postbote nicht unverichteter Dinge wieder wegfährt. Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen, was ein Smart Home alles kann. „Wir wollen keine technischen Spielereien, wie zum Beispiel einen Kühlschrank, der selbst Milch nachbestellt. Wir wollen den Alltag in den eigenen vier Wänden erleichtern“, sagt Martin Öller. Er hat gemeinsam mit Thomas Moser 2009 das Unternehmen Loxone gegründet. Die beiden haben mit ihren Ideen einen Nerv der Zeit getrofffen. In 60.000 Häusern findet sich bereits ihr Loxone Miniserver. Das grüne Teil, das auf einer Handfläche Platz findet, ist das Herzstück ihres Unternehmens. Der Miniserver, der in die Häuser eingebaut wird, steuert, dass Heizung, Beleuchtung, Lautsprecher, Türschlösser und manches mehr „miteinander sprechen und einer vierköpfigen Familie 50.000 Handgriffe im Jahr abnehmen“, so die Philosophie von Loxone.
Ein smartes Gotteshaus
„Der Fokus von Loxone liegt auf Eigenheimen, aber wir statten auch das wichtigste Heim der Welt aus, das Haus Gottes“, sagt Öller. Die Matthias-Kirche in Budapest, ein Weltkulturerbe, oder die berühmteste Kirche von Barcelona. Loxone darf den Namen nicht nennen, Öller fügt aber an: „Sie wissen schon, die weltberühmte.“ Im Linzer Mariendom wird die Beleuchtung über zwei grüne Miniserver von Loxone gesteuert. „Wir haben 16 Lichtszenen programmiert – von der Hochfestmesse bis zum Meditationslicht. Das ist wirklich sehr praktisch“, erklärt Dommeister Clemens Pichler. Das Thema „Licht“ spielt bei Loxone eine große Rolle. Firmengründer Öller: „Eine Kirche ist ein reizvoller Raum für unsere Philosophie.“ Gesimse, Bögen, Pfeiler – all das bietet in Kirchen viele Möglichkeiten. „Licht hat Kraft“, sagt Öller: „Licht soll dazu beitragen, dass Gottesdienste noch schöner werden.“ Wie Licht die Stimmung in einem Gotteshaus prägen kann, sieht man in der Pfarrkirche Kollerschlag. Loxone hat am Standort der Firmenzentrale die Kirche in eine „Smart Church“, in eine „intelligente Kirche“ verwandelt. Zu Wort, Stille und Musik kann nun der gezielte Einsatz von – auch färbigem – Licht kommen. Licht ist aber nur die eine Facette einer „Smart Church“. In der Pfarrkirche Kollerschlag wird die Heizung über einen intelligenten Miniserver gesteuert, der nicht nur die Temperatur hält, sondern auch mit Feuchtigkeitssensoren zum Schutz von barockem Altar und Skulpturen ausgestattet ist. Ab 65 Prozent Luftfeuchtigkeit öffnen die Fenster automatisch, aber nur dann, wenn draußen die Luftfeuchtigkeit geringer ist.
Alarmanlage
Nachts werden die Bewegungsmelder, die für Beleuchtung sorgen, zur Alarmanlage. Bei einem Einbruch beginnt die gesamte Beleuchtung rot zu blinken und die Audioanlage geht in voller Lautstärke los. Alles in allem spart die smarte Kirche auch Energie, fasst Öller die Vorteile zusammen. Dann ist da noch die Sache mit den 50.000 Handgriffen, die man sich spart.