Ihre Sehnsucht und ihr Glaube hat Maria Baumgartner dorthin gebracht, wo sie jetzt steht: Sie arbeitet, singt und musiziert für Menschen am Rande der Gesellschaft.
Ausgabe: 2018/05
30.01.2018 - Elisabeth Leitner
„In mir lebte schon immer die Sehnsucht, zu den ‚Armen‘ zu gehen, zu denen, die am Rande stehen, zu denen, die nicht so beliebt sind“, erzählt Maria Baumgartner. Sie ist dankbar für ihre Arbeit als Ärztin und für die Menschen, die sie betreuen darf. Dr. Maria Baumgartner kümmert sich nicht nur um die jeweilige Krankheit. Sie sieht immer den ganzen Menschen und hat ein Ohr für die Probleme ihrer Patient/innen. Ehrenamtlich ist sie in der Pfarre und in der Gefangenenseelsorge engagiert und gestaltet mit einem Team musikalisch die Gottesdienste in der Justizanstalt Linz und in Asten mit. So hat sie sich in den letzten fünf Jahren mit viel Einsatz den Titel „Häfenmusikerin“ erarbeitet. 2017 hat sie den Solidaritätspreis der KirchenZeitung bekommen.
Glaube
Ihr starker Glaube an Jesus ist Motor, Stütze und entlastet sie auch: „Ich bin sehr froh, dass ich all das, was ich tue und erlebe, einfach Jesus übergeben kann.“ Trotz all dem Leid, das sie täglich sieht, hält sie an der Hoffnung fest, dass durch Zuwendung und Zuhören die Liebe, die sie selbst in ihrem Leben erlebt hat, auch die Menschen am Rande erreicht.
Sehnsucht
Entwicklungshilfe – das war ihre große Sehnsucht und der Grund für ihr Medizinstudium, erzählt die heute 47-jährige Ärztin. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren drei Kindern – mittlerweile sind es fünf – ist sie 2008 nach Guinea gegangen. Politische Umstände zwangen sie zum Abbruch ihres Einsatzes. Zurück in Österreich war das Bedürfnis, für Menschen am Rande der Gesellschaft da zu sein, nach wie vor groß. 2009 konnte sie in der Notschlafstelle zu arbeiten beginnen. „Das ist mein Platz!“, dachte sich die Linzerin. Zur Notschlafstelle kamen noch andere Plätze und Straßen. Sie arbeitet heute u.a. im Obdachlosenheim B37 und im Verein Substanz, ist mit Streetworkern auf der Straße unterwegs und als Ärztin im Forensikzentrum Asten und in der Justizanstalt Linz.
Unterstützung
Die Gefängnisseelsorge gibt neben CDs mit religiösen Liedern auch kleine Bücher mit Bildern und Texten von Häftlingen heraus. Für die Häftlinge, die Gefängnisseelsorger Markus Vormayr regelmäßig besucht, bittet die Ärztin um Spenden: Süßigkeiten, Rosenkränze, Bibeln und Gebetbücher, Toiletteartikel und Zeichenmaterial werden benötigt. «
- Sachspenden: Pfarrsekretariat Linz-St.Markus, Gründbergstraße 2, 4040 Linz.
Solidaritätspreis der KirchenZeitung
Reichen Sie jetzt ein! Der Solidaritätspreis ehrt Engagement im sozialen Bereich, für Friede, Klima und Umwelt sowie Gedenkkultur. Hier im Bild: Dr. Maria Baumgartner mit Sohn Josef bei der Preisverleihung im Landhaus im Jahr 2017.
Neue Einreichungen sind bis 9. Februar 2018 unter www.solipreis.at möglich. Info: Tel. 0732/76 10-39 44.