Maria Stoiber aus Altenberg hat als langjährige Ministrantenleiterin eine ganze Generation ihres Heimatortes mitgeprägt.
Ausgabe: 2018/05
30.01.2018 - Paul Stütz
Maria Stoiber macht es eine große Freude, mit Kindern zu arbeiten. Als Jungscharführerin merkte sie das zum ersten Mal. Später, nach der Geburt ihrer beiden Kinder, war sie froh, als die Pfarre Altenberg eine Ministrantenleiterin für die Buben suchte. „Mir ist die Arbeit mit Kindergruppen schon abgegangen“, erinnert sich Maria Stoiber. Das war Mitte der 1980er-Jahre und der Satz des damaligen Pfarrers war Gesetz: „Solange wir genug Buben haben, brauchen wir keine Mädchen.“ 1995 war dieser Widerstand endlich Geschichte. „Heute würde es mir komisch vorkommen, wenn nur Buben Ministranten wären“, meint Maria Stoiber.
Sie hat Durchsetzungskraft
In über 30 Jahren hat sie 350 Buben und Mädchen auf den Dienst am Altar vorbereitet. Maria Stoiber betreut mittlerweile bereits die Kinder „ihrer“ ehemaligen Ministrant/innen. Sie hat eine ganze Generation ihres Heimatortes mitgeprägt. „Wenn ich durch den Ort gehe, grüßen mich die Kinder oft schon von der Weite. Ihre Begeisterung ist unbezahlbar“, erzählt sie.
Zu ihrem Sechziger organisierte die Pfarre erst vor Kurzem ein Überraschungsfest für ihre „Ministrantenoma“ mit 130 aktuellen und ehemaligen Schützlingen. Unter ihnen der ehemalige Ministrant Peter Pfarrhofer, der über sie sagt: „Sie hat eine sehr fürsorgliche Art und kann sich gleichzeitig gut durchsetzen.“
Basteln, beten, spielen
Noch immer wendet Maria Stoiber, die als Buchhalterin arbeitet, viel Zeit für die Vorbereitung der Gruppenstunden auf. 30 Kinder betreut sie jeden zweiten Samstagvormittag und trotzt der Konkurrenz von Fußballvereinen, Feuerwehr und Co. Die Kinder lernen, wie die Messe aufgebaut ist, basteln für wohltätige Zwecke und haben vor allem viel Spaß. „Bei mir können sie Spiele spielen, für die es viele Kinder braucht. Das geht bei denen zu Hause oft gar nicht mehr“, sagt Maria Stoiber, die Anfang Februar in Pension geht. Als Ministrantenleiterin möchte sie der Pfarre jedoch noch lange erhalten bleiben. Fad wird der dreifachen Oma somit sicher nicht werden. So ist sie etwa auch bei der Katholischen Frauenbewegung (kfb) engagiert. Dort sind gelegentlich Ministrantinnen gefragt, zum Beispiel bei der gemeinsamen Wallfahrt. Dann kann es schon vorkommen, dass Maria Stoiber selbst in die Rolle der Messdienerin schlüpft.