Niemand möchte sich gerne „aussätzig“ nennen lassen. Auch Leprakranke nicht. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich sucht deshalb nach einem neuen Namen – und bittet um Vorschläge.
Ausgabe: 2018/04
24.01.2018
Der Name Aussätzigen-Hilfswerk hat sich eingebürgert in Österreich. Dass ein diskriminierender Beiklang im Namen steckt, dafür ist das Bewusstsein heute größer als früher. Einem Hilfswerk steht es nur gut an, nicht selbst zur Diskriminierung jener beizutragen, denen man helfen möchte. Eine Benennung von krankheitsbetroffenen Menschen wie „leprös“ oder „aussätzig“ lehnt das Hilfswerk schon seit vielen Jahren ab. Es tut das auch im Sinn der internationalen Kampagne „don’t call me a leper – nenn mich nicht aussätzig“, die sich um die Überwindung des mit Lepra assoziierten Stigmas verdient gemacht hat. Wo von Lepra betroffene Personen als „aussätzig“ bezeichnet werden, wird das Stigma der eigentlich gut behandelbaren Krankheit nicht überwunden, sondern noch verstärkt, betont Pfarrer Edwin Matt vom Aussätzigen-Hilfswerk. Auch international stieß der österreichische Name auf wenig Verständnis. Nun zieht man die Konsequenzen. Das Hilfswerk lädt die Bevölkerung ein, Vorschläge für eine neue Bezeichnung zu machen.