Mit „Walls“ startet Kings of Leon einen neuen Versuch, um an die Erfolge der Nuller-Jahre anzuknüpfen. Das Ergebnis ist durchwachsen.
Ausgabe: 2016/44, Kings of Leon, Musiktipp
31.10.2016 - Klaus Rauscher
Mit ihren ersten drei Alben wurden die Kings Of Leon als die Retter des Rock gehandelt und landeten mit „Only By The Night“ schließlich nur im bombastischen Mainstream, irgendwo zwischen U2 und den Killers. Das zuletzt erschienene „Mechanical Bull“ markierte schließlich die Tiefpunkt im Schaffen der Kings Of Leon. Man begann die Band endgültig abzuschreiben. Mit „Walls“ wird ein neuer Versuch gestartet, um an die Erfolge der Nuller-Jahre anzuknüpfen. Schon der erste fette Basslauf des Openers „Waste A Moment“ macht unmissverständlich klar, dass die Band wieder beim akustischen Blockbuster gelandet ist. Ein Schwelgen in Harmonie und Ohrwürmern. Die Songs der Kings Of Leon sind schon lange abgeschliffen und haben keine Ecken und Kanten mehr. Bis zur Mitte des Albums flirren die Gitarren, dass es eine Freude ist, die Drums geben einen druckvollen Rhythmus vor und die Bässe füllen jeden Raum aus. Aufhorchen lässt dann das langsame „Muchacho“, das als lässige Texmex-Nummer durchgeht und somit aus dem Rahmen fällt. Der sanfte, finale Titeltrack des Albums bereitet im wahrsten Sinne des Wortes nochmals Herzklopfen im Breitwandformat, ehe der Vorhang fällt. „Walls“ ist großartig wie langweilig. Daher können wir heute nicht genug von diesen Songs bekommen, doch morgen schon wird das Album im Regal zu verstauben beginnen.
Bewertung: 3 von 5 Sterne