Falschheit zerstört das Vertrauen der Welt. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2018/04
23.01.2018
„Fake News“ nennt man sie. Vielleicht, weil man das Wort Lüge für zu religiös-kirchlich angehaucht hält. Fake-News klingt neutraler, sauberer fast als lügen. Man setzt sie ja aus bloß taktischen Gründen in die Welt, aus Schlauheit gewissermaßen, weil man damit erfolgreicher sein wird als mit der trockenen Wahrheit. Und tatsächlich fährt die Lüge ihre Erfolge ein, spült Machtgierige nach oben, macht andere lächerlich, beleidigt, verstört. Kurze Beine haben sie nicht mehr, diese Lügen der neuen Zeit. Rasch erreichen sie jeden Winkel der Welt. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen, lautet das achte Gebot. Es kommt von Gott. Falschheit zerstört das Vertrauen der Welt. Sie ruiniert den Boden, auf dem dann das Menschliche gedeiht. Sie untergräbt das Vertrauen, das in den Kindern groß werden soll, bis sie auf diesen Beinen stehen können. Vertrauen ist das Standbein des Lebens, nicht das der Lüge. Wer wollte leben in Lügengebäuden? Wo du nie weißt, woran du bist? Du musst nicht lügen. Du brauchst es nicht tun. Diese Erkenntnis hat Moses als Ergebnis seiner Gottesbegegnung auf steinernen Tafeln mühsam vom Berg geschleppt. Auch auf die Festplatten, Chips und die Clouds der digitalen Welt müssen sie eingespeist werden. Mehr noch ins Herz. Sonst verdunkelt sich der Himmel und es wird kalt.