Nicht nur über Spenden – so wichtig sie sind – können „reiche Europäer“ mit „armen Afrikanern“ in Beziehung treten. Das Welthaus der Diözese Linz hat ein Kunstprojekt initiiert, das Oberösterreich und Tansania auf kreative Weise verbindet.
Ausgabe: 2018/03
16.01.2018 - Josef Wallner
Gemeinsam mit Mitarbeitern des Welthauses Linz, dem diözesanen Kompetenzentrum für entwicklungspolitische Bildung, hat die Künstlerin Sibylle Ettengruber im Sommer 2017 Tansania bereist. Die Gruppe besuchte Projektpartner des Welthauses, unter anderem den oberösterreichischen Pfarrer Hans Humer, vor allem aber waren die Reiseteilnehmer offen für Eindrücke aus Tradition, Kultur und Natur. Sibylle Ettengruber ist voll davon nach Hause gekommen und wird in fünf Pfarren interessierte Bewohner/innen an ihren Erfahrungen aus Tansania Anteil nehmen lassen und motivieren mitzumachen. Denn das ist ein Markenzeichen der Künstlerin aus Linz: „Es geht darum, durch eine künstlerische Intervention Menschen zu bewegen, teilzuhaben, sich angesprochen zu fühlen, mitzumachen und vielleicht sogar seine eigenen Grenzen zu überwinden oder neu zu erfahren.“
Der erste Aktionstag in Gallneukirchen kreist um den Begriff Bewegung. In Tansania sind zu jeder Zeit Scharen von Menschen zu Fuß unterwegs. Diese Beobachtung hat die Künstlerin aufgegriffen. Sie wird im Pfarrgarten von Gallneukirchen auf einer Strecke zwischen zwei Fahnen einen ganzen Tag lang zu Fuß unterwegs sein. Begleiten wird die Teilnehmer/innen an der Aktion ein Sprichwort aus Afrika: Zwei, die miteinder gehen, bleiben einander in Erinnerung. „Wir werden sehen, was bei dieser sozialen Installation entsteht. Ich vertraue auf gute Begegnungen.“ Einen ganzen Tag lang kann man sich bei der Aktion – solange jede/r will – einbringen, durch Dabeistehen oder Mitgehen, durch stilles Zuschauen oder Mitreden.
In Hofkirchen steht das Thema Wasser im Mittelpunkt und die Bevölkerung ist gebeten, Eiswürfel vorbeizubringen, in Reindlmühl (Pfarre Altmünster) soll das leerstehende Kirchenwirtshaus mit Glühbirnen erleuchtet werden, die die Bewohner/innen zur Verfügung stellen. In Lohnsburg geht es um die Sprache und in St. Ulrich um Bewegung wie in Gallneukirchen.
Die Aktionen in den Pfarren
In fünf Pfarren finden Kunst-Aktionen statt: Jede/r Bewohner/in ist eingeladen, sich daran zu beteiligen. Sibylle Ettengruber wird jeweils von 6 bis 18 Uhr anwesend sein.
- Gallneukirchen (Pfarrgarten), So., 21. Jänner 2018
- Hofkirchen (beim Pfarramt), So., 28. Jänner 2018
- Altmünster (Reindlmühl), So., 4. Februar 2018
- Lohnsburg, So., 18. Februar 2018
- St. Ulrich bei Steyr, So., 25. Februar 2018