Das tschechische Atomkraftwerk Dukovany soll ausgebaut werden. Eine Vorentscheidung des Europäischen Gerichtshofs soll in wenigen Wochen fallen. Der Widerstand gegen die gefährliche Kernenergie ist groß.
Ausgabe: 2018/03
16.01.2018 - Christine Grüll
Die vier Reaktorblöcke des Atomkraftwerks (AKW) Dukovany liegen nur 120 Kilometer von der oberösterreichischen Landesgrenze entfernt. Nun soll ein neuer Block errichtet werden. Die Republik Österreich hat das Recht, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Die Bundesländer haben schon jetzt ein klares Nein eingebracht. Grund dafür sind nicht nur die Gefahr für Mensch und Umwelt. Der Neubau und der Betrieb würden Milliarden von Subventionen benötigen.
Nicht finanzierbar
„Alle erneuerbaren Energieträger sind mittlerweile deutlich wirtschaftlicher als Atomstrom“, sagt der oö. Antiatombeauftragte Landesrat Rudi Anschober. Gegen den „atomaren Irrsinn“ engagieren sich Gabriele Schweiger und Roland Egger von „atomstopp oberösterreich“ schon lange. Obwohl erst vor wenigen Jahren der geplante Temelin-Ausbau wegen Unfinanzierbarkeit abgesagt werden musste, steuert derselbe Bauwerber nun die gleiche Sackgasse noch einmal an, so Schweiger und Egger: „Jeder weitere Neubau von Atomkraftwerken ist wirtschaftlicher Nonsens und ökologische Unverantwortlichkeit.“
Musterfall England
Der Europäische Gerichtshof berät zur Zeit über Milliardensubventionen für das AKW Hinkley Point in England. In der ersten Jahreshälfte soll eine Entscheidung fallen. Lehnt das Gericht staatliche Beihilfen im Sinne der Wettbewerbsregeln ab, stellt das auch Dukovany und weitere AKW-Projekte in Europa in Frage. «