Ende Dezember wurden die Tore der Burg Altpernstein in Micheldorf geschlossen. 70 Jahre wurden die Räumlichkeiten der Burg von der Katholischen Jugend OÖ genutzt. Dass auch das Burgstüberl von der Schließung betroffen ist, kritisieren die Ehrenamtlichen, die sich in den vergangenen Jahren um die Bewirtung der Gäste gekümmert haben.
Ausgabe: 2018/01
02.01.2018 - Paul Stütz
Vor rund zwei Jahren kam die endgültige Entscheidung, dass die für die Jugendarbeit genutzte Burg Altpernstein in Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) nicht mehr weitergeführt wird. Die Diözese Linz hat daher den Pachtvertrag mit dem Stift Kremsmünster mit Wirksamkeit Ende 2017 einvernehmlich aufgelöst. Die Diözese Linz hat sich auf Bitte des Stiftes Kremsmünster, des Eigentümers der Burg, jedoch dazu bereit erklärt, die Burg noch bis Ende Juni 2018 zu überwachen und sich um das Haus zu kümmern. In dieser Zeit wird sich das Stift Kremsmünster überlegen, wie eine gute weitere Nutzung der Burg Altpernstein möglich ist. Vorgeschriebene Einbauten, wie eine provisorische Überdachung des Burginnenhofes als Fluchtwegsicherung, wurden bereits abgebaut. Wasserversorgung und EDV-Infrastruktur wurden ebenfalls stillgelegt und die gewerberechtliche Geschäftsführung wird mit Ende des Jahres zurückgegeben. Die Burg werde daher, auch aus rechtlichen Gründen, bis auf Weiteres für Besucher/innen gesperrt, heißt es von der Diözese in einer Presseaussendung.
Kritik an Sperre
Diese Komplettsperre kritisiert eine Gruppe von Ehrenamtlichen, die sich um das Burgstüberl gekümmert haben. Das Stüberl hätte man weiterführen können, finden sie. „Alle Probleme rund um die Weiterführung des Stüberls hätte man lösen können. Ich sehe nicht ein, dass man die Leute aus der Umgebung und die Besucher aussperrt“, sagt Franz Xaver Wimmer, einer der Ehrenamtlichen des Burgstüberlteams. Er erinnert an eine alte Vereinbarung der Diözese mit der Gemeinde Micheldorf, die im Prinzip zum Erhalt des Burgstüberls verpflichte. Die Befürchtung ist, dass das Stüberl auch nach der Übergabe der Diözese an das Stift im Juni nicht wieder aufsperren wird. Als Zeichen des Protests haben die Ehrenamtlichen am 28. Dezember eine „Pernsteiner Herbergssuche“ samt „mobilem Burgstüberl“ veranstaltet.
Unterdessen hält die Diözese Linz abermals fest, dass für das neue Begegnungszentrum das „Leisenhofareal“ beim Petrinum in Linz-Urfahr ins Auge gefasst wurde. Erst nach Abklärung aller Details werde die Diözesanleitung über das Projekt endgültig entscheiden, wird in der Aussendung vorsichtig formuliert. In der Übergangszeit bis zur Eröffnung des neuen Begegnungszentrums weicht die Katholische Jugend OÖ mit ihren Veranstaltungen auf regionale Bildungshäuser, Jungschar- und Jugendherbergen aus.