„Der neue Kirchenraum soll Momente ermöglichen, in denen das Leben durchsichtig wird auf Größeres, auf die Erfahrung der Heimat mit Gott“, sagt Pfarrer Christian Öhler über den Leitgedanken, der in den Elementen der Neugestaltung der Stadtpfarrkirche Bad Ischl sichtbar wird.
Ausgabe: 2017/51
19.12.2017 - Josef Wallner
Altbischof Maximilian Aichern feierte am Samstag, den 16. Dezember mit rund 300 Gläubigen eine Vesper (Abendgebet). Dabei wurden Reliquien des seligen Franz Jägerstätter und des heiligen Donatus in den neuen Altar eingesetzt. Bischof Aichern brachte die Botschaft des dritten Adventsonntags, des Sonntags „Gaudete“ (Freudensonntags), mit dem Martyrer Jägerstätter in Verbindung: Die Freude aus dem Glauben war ihm Motor, um Jesus nachzufolgen. Siesoll es für alle Christ/innen sein.
Taufe als Eingangssakrament
Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der Weihe von Altar sowie der Segnung von Ambo, Vorstehersitz und Taufbrunnen durch Bischof Manfred Scheuer. Pfarrer Öhler wies dabei auf den neuen Taufort und seine besondere Gestaltung mit fließendem Wasser hin: „Christsein ist keine abgestandene Sache, sondern etwas Lebendiges. Gottesdienst feiern ist wie ein Gang zu einer sprudelnden, belebenden Quelle.“ Das alte Taufbecken führte ein Schattendasein. Um die Bedeutung der Taufe für das Christsein ins Bewusstsein zu rufen, hat der Taufbrunnen seinen Platz beim Kircheneingang bekommen.
Die Kosten
Die Erneuerung der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Bad Ischl kostete rund eine Million Euro. Die Diözesanfinanzkammer hat aus Kirchenbeitragsgeldern 250.000 Euro beigetragen, die Kulturabteilung des Landes OÖ 100.000, die Stadtgemeinde 50.000 und das Bundesdenkmalamt 20.000 Euro. Etwas mehr als die Hälfte der veranschlagten Summe trägt die Pfarre. Die öffentliche Hand hat in etwa so viel gegeben, wie die Mehrwertsteuer ausmacht, betonte Pfarrer Öhler und wies darauf hin, dass mit den Arbeiten fast ausschließlich Betriebe aus der Region beauftragt wurden und die Renovierung auch ein Impuls für die örtliche Wirtschaft ist.
Zukunft der Kulturförderung
Was die Zukunft der Kulturförderungen im Bereich Denkmalpflege betrifft, erklärt Kulturreferent Landeshauptmann Thomas Stelzer: „Die Förderstrategie wird derzeit im Detail festgelegt. Mit der Diözesanfinanzkammer gibt es dazu in Kürze Gespräche, ebenso mit dem Bundesdenkmalamt. Ziel ist eine durchgängige, transparente und nachvollziehbare Förderstrategie.“ Die KirchenZeitung wird über die Ergebnisse berichten. «