„Stille Nacht, heilige Nacht“, werden viele Millionen Menschen auch heuer wieder singen. Den Text schrieb Joseph Mohr schon 1816 in Mariapfarr. Im dortigen Museum, das Christa Pritz leitet, wird an ihn erinnert.
Ausgabe: 2017/51
19.12.2017 - Heinz Niederleitner
Auch für Christa Pritz ist „Stille Nacht“ das prägendste Lied für Weihnachten. Es gibt aber eine weitere Verbindung: Die Großmutter der 60-jährigen ehemaligen Bankangestellten kam im gleichen Haus zur Welt wie der Vater des unehelich geborenen Priesters Joseph Mohr. Als Mohr 1815 die Kaplanstelle in dem Lungauer Wallfahrtsort Mariapfarr antrat, traf er auch auf seine Herkunft: Er lernte hier noch seinen Großvater kennen, der drei Monate nach seiner Ankunft verstarb. Dass Mohr in Mariapfarr den Text für „Stille Nacht“ schrieb, wurde 1995 aufgrund eines Schriftfundes festgestellt. Das war Anstoß zur Gründung des Pfarr-, Wallfahrts- und „Stille Nacht“-Museums, das Christa Pritz seit zweieinhalb Jahren ehrenamtlich leitet. Zusammen mit einem Team begrüßt sie die Besucher unter anderem aus Österreich, Deutschland und Italien.
Jubiläum
2018 wird das Museum um zwei Räume erweitert. Grund dafür ist das 200-Jahr-Jubiläum des erstmals 1818 in Oberndorf gesungenen Liedes „Stille Nacht“ mit der Musik von Franz X. Gruber zu Mohrs Text. Für Pritz, die auch beim Roten Kreuz engagiert ist, wird die Zeit bis zur Eröffnung der Erweiterung am 29. September noch so manche Herausforderung bringen. Doch zuvor freut sie sich mit ihrer Tochter auf Heiligabend in der Pfarre: Da werden alle sechs Strophen von „Stille Nacht“ mit Gitarrenbegleitung gesungen, ganz wie vor fast 200 Jahren. www.wallfahrtsmuseum.at