Die Physik der Dinge beschreibt nicht die ganze Welt, erst recht nicht das Leben. Weihnachten ist. Gott hat sich hineinbegeben in diese dingliche Welt. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2017/51
19.12.2017 - Matthäus Fellinger
Es kommt nichts hinzu. Es kommt auch nichts weg. So sagen es die Naturwissenschafter, und auch die Philosophie wagt es nicht, an den harten Fakten zu rühren. Es ist, was ist. Punkt. Mehr wird nicht, weniger auch nicht.
Doch es gibt so erstaunliche Dinge auf der Welt. Musik zum Beispiel. Woher kommen die Lieder? Oder dass jemand einen anderen tröstend an sich drückt? Die Physik der Dinge beschreibt nicht die ganze Welt, erst recht nicht das Leben. Weihnachten ist. Gott hat sich hineinbegeben in diese dingliche Welt. Angreifbar, berührbar. Sterblich sogar.
Dass Menschen einander etwas bedeuten. Überhaupt: dass Liebe auf der Erde ist. Das ist das „Mehr“. Das Neue. Es kommt hinzu. Unerklärbar, nicht einfach als Ergebnis von Ursache und Wirkung. Die Physik erklärt es nicht. Mit Teleskopen und Mikroskopen wird man es nicht aufspüren können. Nicht die Schwerkraft allein bestimmt den Lauf der Welt. Es ist die Anziehungskraft der Liebe. Dass Menschen einander zugetan sind. Gewollt. Geliebt. Dass sie einander Ansehen und Achtung schenken. Mehr ist, als ist. Man spürt es, auch wenn man es nicht erklären kann.
Die Welt ist die Krippe, in die Gott seine Liebe gelegt hat. Ochs und Esel können es auch nicht erklären, aber sie spüren die Wärme – und gehen hin.