Der Priester und international bekannte Kunstexperte em. Prof. Günter Rombold ist am 10. Dezember 2017 im 93. Lebensjahr gestorben.
11.12.2017 - Elisabeth Leitner
Der Theologe, Publizist und Sammler galt als Brückenbauer zwischen bildender Kunst und Kirche und war ein Fachmann für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. "Kunst ist die Sprache der Religion, auf sie verzichten heißt sprachlos werden", ist eines seiner prägenden Zitate. - Günter Rombold wurde am 2. Jänne 1925 in Stuttgart geboren und kam 1941 nach Österreich. Nach seinem Kriegsdienst studierte er Theologie, Philosophie und Kunstgeschichte in Linz, Graz und München. 1949 wurde er zum Priester geweiht. Es folgte eine langjährige Tätigkeit als Kaplan und Religionsprofessor. 1971 wurde er an die Theologische Hochschule Linz (heute Katholische Privatuniversität) berufen und lehrte Philosophische Anthropologie und Kunstwissenschaft. 1984 gründete er an der Fakultät das Institut für Kunst und Kirchenbau.
In Wort und Schrift, unter anderem als Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift "Kunst und Kirche", und besonders auch in der Begegnung mit Künstlern und ihren Werken widmete er sich der Aufgabe, den Menschen die Augen zu öffnen und den in Österreich von Otto Mauer begonnenen Dialog, "die Kirche an die moderne Kunst heranzuführen", fortzusetzen. Auch in seiner Funktion als Obmann des Diözesankunstverein der Diözese Linz förderte er in den 1990er Jahren die Begegnung und Auseinandersetzung mit Kunst unserer Zeit. Die Unterstützung von jungen, zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen war ihm ein wichtiges Anliegen. Rombold war zuletzt Ehrenobmann des Diözeskunstvereins. Prof. Rombold hat seine Privatsammlung, die in den letzten fünfzig Jahren entstanden ist und Werke des ganzen 20.Jahrhunderts umfasst, im Jahr 2002 dem Land Oberösterreich geschenkt. Die über 500 Werke sind nun im Besitz des Landesmuseums. Das Spezifikum der Sammlung ist, dass die Arbeiten existenziellen Tiefgang haben und humane und religiöse Aspekte zum Vorschein kommen, denn "Kunst und Religion sind die zwei Faszinationen meines Lebens", erklärte Rombold im Rahmen einer Ausstellungseröffnung im Wiener Dommuseum im Jahr 2009. Bereits 2008 erschien sein Buch "Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Kirche. Ein außergewöhnliches Leben". Für die KirchenZeitung schrieb er immer wieder Beiträge, 2004 gestaltete er eine mehrteilige Serie zum Thema "Jesus - Wie hat man dich gesehen?". Er beleuchtete dabei das Christusbild im Wandel der Zeit. In Leserbriefen nahm er auch immer wieder zu aktuellen politischen Themen Stellung, etwa auch in der Frage des christlichen Umgangs mit Flüchtlingen.