Ungewöhnliche Gäste konnte Johanna Ertl-König mit ihrer Familie empfangen: Die Filmcrew von „Soko Donau“ machte in ihrem Einfamilienhaus Filmaufnahmen. Der Blick hinter die Filmkulissen war spannend.
Ausgabe: 2017/49
05.12.2017 - Elisabeth Leitner
Mit einem Brieferl fing alles an: Johanna Ertl-König fand diesen im Postkasten vor. Das Haus komme für eine Folge der Krimi-Reihe „Soko Donau“ in Frage, bei Interesse bitte melden, so lautete die Aufforderung. Und das tat die Oberösterreicherin, die schon seit über zehn Jahren in Wien lebt. Johanna Ertl-König ist in Kopfing geboren, in Linz hat sie Theologie studiert und dann in der Diözese Linz jahrelang als Pastoralassistentin gearbeitet. Aus privaten Gründen ist sie nach Wien gezogen. Zuerst in eine Wohnung mit ihrem Mann Rudi, dann in ein Haus am Stadtrand. Genau dort fanden im April die Filmaufnahmen statt.
Gäste des Hauses
Zwei Tage lang stellte die Familie ihr Haus der Filmcrew zur Verfügung, 50 Leute liefen ständig hin und her. Die Crew hat sie nicht als Eindringlinge, sondern als Gäste betrachtet und ein Gästebuch aufgelegt. Dieses wurde auch mit Einträgen gefüllt. Das Gefühl, Gäste im Haus zu haben, sorgte für eine angeregt-angenehme Stimmung – bei der Crew genauso wie bei ihren Kindern im Alter von acht und zehn Jahren.
Jede Sekunde zählt
Beeindruckt war Johanna Ertl-König, wie minutiös alles geplant ist und wie professionell die Filmaufnahmen ablaufen. Hier wird nichts dem Zufall überlassen, jede Szene wird mehrmals von jeweils unterschiedlichen Perspektiven mit der Kamera eingefangen. „Jede Sekunde zählt. Mir war das nicht bewusst, wie durchorganisiert diese Fernsehaufnahmen sind“, sagt sie.
Meine Filmsuppe
Im Wohnzimmer, am Esstisch, im Garten hat sich die Filmcrew ausbreiten dürfen. Auch einige Stunts fanden statt. Nur wenig musste für die Filmaufnahmen verändert werden: „Die selbst gemalte Ikone beim Esstisch ist zum Beispiel ein Geschenk meiner Schwiegermutter. Die hängt immer dort und blieb auch während des Drehs an der Wand“, erzählt Ertl-König. „Die Suppe, die im Film serviert wird, habe ich gemacht: eine Brokkolisuppe“, sagt sie lachend: „Und von dem Braten, der im Film angeschnitten wurde, gab es mehrere Stück.“ Aus filmtechnischen Gründen musste bei jeder Einstellung ein neues Exemplar angeschnitten werden. „Wir haben die Bratenstücke geschenkt bekommen und dann tagelang davon gegessen“, erinnert sie sich zurück. – Mit ihrem Ehemann Rudi und den beiden Schauspielern Michael Steinocher und Stefan Jürgens gab es am Ende noch ein schnelles Fotoshooting für das Familienalbum – bitte lächeln, Kamera läuft! « „Familie Schweiger“, 13. Staffel, 4. Folge; Soko Donau, jeweils Di., 20.15 Uhr, ORF 1.