Die Caritas OÖ, das Katholische Bildungswerk und Beziehungleben.at haben über Jahre Betreuungs- und Beratungsangebote aufgebaut. Die sind nun gefährdet.
Ausgabe: 2017/49
04.12.2017 - Christine Grüll
Ulrike Kneidinger will die Kürzungen nicht schweigend hinnehmen. Sie leitet im Katholischen Bildungswerk das SPIEGEL-Angebot. Seit 24 Jahren bietet es Orte der Begegnung und Bildungsangebote für Familien mit kleinen Kindern. In den 203 Treffpunkten wird mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand ein Netzwerk geboten. Nun wurde die Förderung für die Regionalstellen vom Land OÖ gestrichen. Auch ein Termin bei Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer hat daran nichts geändert. „Für mich ist die SPIEGEL-Elternbildung ein Vorzeigebeispiel für Prävention gegen Gewalt- und Suchtprobleme, worauf nicht verzichtet werden darf“, sagt Ulrike Kneidinger. Josef Lugmayr, Leiter von Beziehungleben.at, hofft noch auf Nachverhandlungen. Beziehungleben.at bietet an 25 Orten kostengünstige Beratungen, die bei Krisen in Beziehung, Partnerschaft, Familie und Beruf weiterhelfen. Die Förderung von 100 Prozent durch das Land OÖ soll eingestellt werden. „Das Land ist aber gemeinsam mit Beziehungleben.at dafür verantwortlich, dass Menschen mit psychischen Belastungen auch weiterhin gut versorgt sind“, sagt Josef Lugmayr. Die Caritas OÖ mit ihrem flächendeckenden Angebot für Pflege und Betreuung, für Menschen in Not und für Menschen mit Behinderung hat noch keine eindeutigen Zahlen zu den Einsparungen. Doch eines ist sicher: Die Bereiche Fähigkeitsorientierte Aktivitäten und Berufliche Qualifizierung von Menschen mit Beeinträchtigung werden von den Kürzungen massiv betroffen sein.«
Siehe auch www.kirchenzeitung.at/newsdetail/rubrik/projekt-sozialressort-2021-expertinnen-steigen-aus/.