Eine Metallklinge, einen gedrechselten Holzgriff, einen Metalldorn – das Stitzerl – und ein Metallringerl. Diese vier Dinge – und handwerkliches Geschick – braucht es, um ein günstiges, funktionelles und für den täglichen Gebrauch taugliches Taschenmesser herzustellen.
Ausgabe: 2017/46
15.11.2017 - Matthäus Fellinger
Die Idee für den Taschenfeitel kam von Bartholomäus Löschenkohl, der sich mit seiner Familie vor 500 Jahren im Trattenbachtal in Ternberg angesiedelt hatte. Seit 2015 zählt der Feitel zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe Österreichs. Seit rund 500 Jahren werden in Trattenbach die zusammenklappbaren Messer produziert, zuerst in Handarbeit, später mit maschineller Unterstützung. Die Feitel sicherten vielen Familien ihre Existenz, ehe die Weltwirtschaftskrise und die Konkurrenz die meisten Betriebe zum Aufgeben gezwungen haben. Dennoch gibt es den Feitel auch heute noch. Der Begründer der Museumswerkstätte in Trattenbach, Bartholomäus Löschenkohl, ist Anfang des 16. Jahrhunderts als „Wirtschaftsflüchtling“ aus Frankreich gekommen. Bei den Messerern in Trattenbach hat er Aufnahme gefunden. Ein Beispiel gelungener Integration also.
Machen Sie mit. In welchem Dekanat liegt Trattenbach, Pfarre Ternberg? Wir verlosen drei Feitel aus der Museumsdorf-Werkstätte. KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: gewinnen[at]kirchenzeitung.at.