Vorbehaltlich etwaiger Hörfehler war von sechs der 182 anwesenden Nationalräte bei der Angelobung vergangene Woche der Zusatz „So wahr mir Gott helfe“ zu hören. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2017/46
14.11.2017 - Heinz Niederleitner
Das ist interessant, weil es im Bundespräsidenten-Wahlkampf 2016 zum Thema gemacht wurde, welcher der Kandidaten so verfahren würde. Heißt das also, dass 174 Parlamentarier mit Gott nichts am Hut haben? Wohl kaum! Denn es geht nicht nur um den Glauben an Gott, sondern auch um die Frage, ob man Gott in alle menschlichen Dinge hineinziehen will. Wenn die Gelöbnisformel mit Gott Ausdruck des persönlichen Glaubens ist, ist das ein schönes Zeichen. Dasselbe gilt aber ebenso für den bewussten Verzicht aus Ehrfurcht – auch wenn diese innere Haltung nicht sichtbar ist.