Den Vorrangregeln nach sind sie die Letzten, die an die Reihe kommen: Linksabbieger. Im Straßenverkehr bedeutet es: Bitte warten. Der christliche Glaube – Jesus selbst – ändert die Vorrangregeln. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2017/46
14.11.2017 - Matthäus Fellinger
Es gibt Menschen, die ständig als Letzte an die Reihe kommen. Das Volksschulkind, das beim Theater nicht mitspielen darf. Der Jugendliche, der es nie in die Auswahl für das Fußballspiel schafft und immer nur Zuschauer des Erfolges anderer ist. Die Frau, die sich immer nur mit Jobs zufriedengeben muss, die sonst niemand will. Die Langsamen. Die mit den zwei linken Händen. Als wären sie auf die Linksabbiegespur ins Leben gestellt. Übriggeblieben.
Der christliche Glaube – Jesus selbst – ändert die Vorrangregeln.
Letzte werden Erste sein!
Gerade der Monat November ruft Menschen in Erinnerung, die nach der neuen Vorrangregel gelebt haben. Den hl. Martin, der mit dem Bettler den Mantel geteilt hat. Da war dann wohl beiden kalt. Dem Bettler ein wenig weniger – Martin etwas mehr als zuvor, als er noch auf seinem hohen Ross dahergeritten kam. Und Elisabeth von Thüringen, die das Pochen der Hungernden an die Schlosstüren gehört hat – und die Ampel ihres Herzens auf Grün gestellt hat.
Es ist nicht in Ordnung, wenn zunehmend nur die Begabten gefördert, die Schwachen aber mehr und mehr sich selbst überlassen bleiben.