Handeln. Machen. Bauen. Helfen. Schlagen. Solch starke Wörter für sich allein stehen manchmal doch recht hilflos da. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2017/45
07.11.2017 - Matthäus Fellinger
„Haben, sein und werden sind die Hilfszeitwörter auf Erden.“ Mit Sprüchen wie diesen wurde einem seinerzeit Grammatik beigebracht. Hilfszeitwörter brauchen ein zweites Zeitwort, damit sie zur Geltung kommen. Dann gibt es noch Verwandte dieser Hilfsbediensteten der menschlichen Sprache: können, dürfen, mögen, wollen, sollen, müssen. „Modalwörter“ nennt man diese. Den Modus – die Art und Weise, in der etwas geschieht – bestimmen sie. Auch sie brauchen den Zusammenhang mit einem zweiten Zeitwort.
Handeln. Machen. Bauen. Helfen. Schlagen. Solch starke Wörter für sich allein stehen manchmal doch recht hilflos da. Blind irgendwie. Sie brauchen ein zweites, damit sie richtig zur Geltung kommen: ein Wollen oder Dürfen nämlich, ein Können auch. Mit ihnen zusammen erst gewinnt das Tun Richtung und Sinn. Diese weichen, ein wenig unbestimmten Wörter entsprechen Fähigkeiten. Sie bringen das Menschliche in das Tun ein, das Persönliche. Es kann etwas geschehen – oder auch nicht. Sie bewirken, dass das Tun der Menschen nicht stur wie bei einer Maschine abläuft. Insofern machen sie der Hoffnung die Türe auf. Man achte sie nicht gering. Menschen werden stark erst in ihrem Können, Wollen und Mögen. Da ist man bei den Wurzeln des Tuns. Ohne diese wird Handeln richtungs- und sinnlos, manchmal sogar gefährlich.