Kommentar von Susanne Huber zum Mord an der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia.
Ausgabe: 2017/44
30.10.2017 - Susanne Huber
Menschen, die dafür kämpfen, dass Korruption, Geldwäsche und mafiöse Machenschaften ans Tageslicht kommen, sind mutig, stark, beharrlich, standfest. Und sie leben gefährlich. Andauernd kommt es zu Drohungen und Ermordungen von Journalistinnen und Journalisten, die Licht ins Dunkel bringen wollen und dabei sind, schwerwiegende illegale Vergehen aufzudecken. Ein solcher trauriger erschütternder Fall ist derzeit der Mord an der maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia. Sie war vielen an der Macht Stehenden ein Dorn im Auge, ein rotes Tuch. Mitte Oktober ist die regierungskritische Bloggerin durch eine Autobombe ermordet worden, da sie mehrere Korruptionsaffären in ihrer Heimat Malta, das als Steuerparadies gilt, in Verbindung mit den Panama Papers aufgedeckt hatte. Immer wieder gehen seither Menschen in Malta auf die Straßen, um für Gerechtigkeit zu demonstrieren. Sie fordern ein Ende der Korruption auf der Insel und die Täter zu bestrafen. Am 3. November wird Daphne Caruana Galizia beerdigt. Ihr gebührt Wertschätzung. Der politische Mord erschüttert – und schreit nach Aufklärung.