Wie sich die Kirche für die „Ehe für alle“ rüsten soll. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2017/43
23.10.2017 - Heinz Niederleitner
Österreichs Verfassungsgerichtshof prüft derzeit, ob es eine Diskriminierung darstellt, dass gleichgeschlechtliche Paare nur eine Verpartnerung, aber keine Ehe eingehen können. Aus der Kirche kommen wenig überraschend kritische Stimmen dazu. Wichtig wäre es aber, mehr Energie in die klare Vermittlung der kirchlichen Ehe als Sakrament zu investieren. Denn seit dem Ehepatent Josephs II. 1783 hat sich der kirchliche Einfluss auf die staatliche Ehe mit nur zeitweisen Rückfällen ohnehin aufgelöst. Auch wenn das Höchstgericht diesmal anders entscheiden sollte: Irgendwann wird die staatliche „Ehe für alle“ auch in Österreich kommen, ob einem das gefällt oder nicht. Für die kirchliche Ehe wäre es dann gut, wenn klar ist, dass sie etwas anderes als ein bürgerlicher Vertrag ist.