Flüchtlingshilfe, Friedenswanderung und Friedensdialog – in diesen drei Bereichen engagiert sich der Verein „Alpine Peace Crossing“ (APC), der vor zehn Jahren von Ernst Löschner gegründet wurde.
Ausgabe: 2017/42
17.10.2017 - Susanne Huber
Bei einer Bergtour über die Krimmler Tauern stieß Ernst Löschner auf jene Route, auf der 1947 jüdische Frauen, Männer und Kinder aus Osteuropa geflüchtet sind. In Folge gründete der ehemalige erfolgreiche Bankdirektor 2007 den Verein „Alpine Peace Crossing“ (APC) und veranstaltet seither jährlich eine Friedenswanderung auf diesem besonderen Weg. Doch er habe den Verein, der sich mit Projekten in der Sozial- und Flüchtlingshilfe engagiert, nicht nur ins Leben gerufen, um an die Auswanderung jüdischer Flüchtlinge zu erinnern, der sich heuer zum 70. Mal jährt. Er wollte auch „bewusst einen Bogen spannen von der Vergangenheit in die Gegenwart zu den Menschen, die heute flüchten müssen. Und so ist APC allen Menschen weltweit auf der Flucht gewidmet“, sagt Ernst Löschner, der in Zell am See aufwuchs und heute in Wien und Maria Alm lebt. Er betont, APC sei keine jüdische Organisation. „Ich hatte zwar eine jüdische Urgroßmutter, die ich leider nie kennengelernt habe, aber ich wurde christlich erzogen.“
Musik und Natur
Wegen des doppelten Jubiläums wurde kürzlich im Krimmler Achental der „Hain der Flucht“ feierlich eingeweiht – ein Kulturprojekt von APC und dem Nationalpark Hohe Tauern, „bei dem 49 Bäume und zwei Natursteine auf einer wunderschönen Wiese vor dem Aufstieg zur Wildbachalm installiert wurden“, schwärmt der Naturliebhaber. Nächstes Jahr feiert Ernst Löschner seinen 75. Geburtstag und goldene Hochzeit. Da will er etwas leiser treten und sich wieder mehr der Musik widmen. „Mein Vater war ein begnadeter Violinspieler. Ich selber spiele Klavier, habe Kammermusik gemacht und möchte da wieder anknüpfen.“