Vor zwei Jahren war die Ernte mager, im Vorjahr hat der Frost alle vernichtet – aber heuer: Der Nussbaum in unserem Garten ist übervoll. Betrachtungen zu einem Nuss-Segen.
Ausgabe: 2017/41
11.10.2017 - Josef Wallner
Es ist einfach eine Freude, wenn der Wind die reifen Nüsse vom Baum weht. Braune Finger hin oder her, das Nussklauben gehört für mich zu den Arbeiten, die ich gerne mache – vor allem weil sie heuer so von Erfolg gekrönt ist. Rasch hat man Sack um Sack voll. Dabei habe ich bei der Ernte Konkurrenten. Nüsse scheinen die Lieblingsspeise unserer beiden Hunde zu sein. Geschickt beißen sie sie auf und holen sich den Kern raus. Kaum lässt man die Hunde aus den Augen, laufen sie zum Nussbaum und machen sich an die Arbeit – mit einer Ausdauer, die erstaunt. Aber bei der heurigen überreichen Ernte kann man leicht großzügig sein. Die tierische Konkurrenz ist kein Problem, eher die menschliche. Denn mit den übervollen Nussbäumen steigt in den Geschäften die Nachfrage nach flachen Schachteln, in denen man die Nüsse zum Trocknen ausbreiten kann. Man braucht Glück, bis man genug Kartonagen ergattert hat. Aber auch dieses Problem habe ich gemeistert. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob ich genug Geduld habe, im Laufe der nächsten Monate die Berge von Nüssen auch zu öffnen.