Der Vatikan hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) gewürdigt. „Es ist Zeit, nukleare Rüstung zu stoppen und die Waffen zu zerstören“, erklärte der Sekretär der für Friedensfragen zuständigen vatikanischen Behörde für ganzheitliche Entwicklung, Bruno Duffe, in Rom. Er verwies auf eine Tagung zu atomarer Abrüstung, die der Vatikan am 10. und 11. November mit Papst Franziskus veranstaltet. Dazu werden unter anderem UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sowie der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEO, Mohammed el-Baradei, erwartet.
Der einzige Weg zu einem sicheren Frieden führe über den Dialog, betonte Duffe. Es gelte mit einer Logik zu brechen, die auf Angst setze. Gegenüber Staaten wie Iran oder Nordkorea gehe es auch darum, deren Bevölkerung zu respektieren und zu schauen, welche positiven Beiträge sie für die Weltgemeinschaft einbringen könnten. Der Nobelpreis für ICAN sei ein Signal für Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, für eine ausschließlich zivile Nutzung der Atomenergie zusammenzuarbeiten. Um zu einer atomwaffenfreien Welt zu gelangen, hänge viel von Diplomatie ab, aber auch von der „moralischen Verantwortung von Politikern und Wissenschaftlern“, so Duffe. Die Vergabe des Friedensnobelpreises findet am 10. Dezember in Oslo statt.