Auszeit, Auszeit, Auszeit! schreit es immer wieder. Wegfahren, entkommen, entfliehen. Sich ein paar Stunden entziehen dem Wahnsinnsgetriebe der Erledigungen an der Schwelle zum Advent. Traurigkeit überfällt mich in solchen Zustandsmomenten. Warum müssen wir entfliehen? Warum zieht es uns mehr und mehr in künstliche Tempel der Entspannung, in Tempel der wohligen Wärme und der fließenden Musik? Sogar unter Wasser. Warum nur sehe ich ringsum junge Menschen, Paare, küssende, lächelnde? Warum sehe ich sie sonst nirgendwo, nur hier, im Wasser?
Künstliche Auszeit im Getriebe des Größer, Schneller, Höher, der Geldvermehrung. Im Wasser schwimmen all unsere Sehnsüchte. Die Wärme auf der Haut als Katalysator hinein in unser Seelenleben begreifen. Und dann: das Überraschende im Beobachten eines Lächelns. Eines Funkens der Freude in dieser Welt. Das Erkennen des Urgrundes allen Lebens: die Freude an-, zu- und miteinander. Hier das ewig Sprühende erkennen, in dem das Allgegenwärtige sich zeigt. Kein warmes Wasser braucht es dazu. Und doch passiert es darin.