Pro mente führt in Linz zwei große Tagesstruktur-Einrichtungen. Die TS Keramik ist eine davon
Ausgabe: 2008/47, Pro mente, Keramik, Werkstatt, Arbeit, Tonarbeit
19.11.2008 - Ernst Gansinger
Fliesen, Töpfe, Feuerschalen und – diese werden nicht so stark nachgefragt – Kacheln gehören zum Repertoire der Werkstatt der Tagesstruktur Keramik von pro mente.
Die Käufer/innen wissen die Arbeit der seit 1990 bestehenden Keramik-Werkstatt zu schätzen. Etwa 400 Kunden sind in der Kartei, manche sind Stammkunden geworden, weil sie die Tonarbeiten für ihre Ikebana-Kurse schätzen. In der Tagesstruktur TS Keramik formen Menschen mit psychischer Erkrankung unter der künstlerischen Verantwortung von Mag. Elisabeth Hauer Tongebilde. – „Ähnlich wie Sand und Schnee fordert Ton auf elementare Weise dazu heraus, mit bloßen Händen berührt und geformt zu werden.“
Vierzig Beschäftigte. 40 Menschen finden auf zwölf Plätzen Beschäftigung. Der Stundenlohn ist nicht mächtig (zwei bis vier Euro) – doch die Hilfe zur Strukturierung des Alltags ist groß. Bisher hat pro mente die Interessierten selbst aufgenommen. Nach dem neuen Chancengleichheitsgesetz kommt nun dem Magistrat Linz die Aufgabe zu, Menschen zuzuweisen. Sich bei einer Behörde zu melden, mag manchen schwer fallen, doch sie sollten es tun, denn es gibt gute Angebote zur Unterstützung. „Das Bedürfnis, etwas Sinnvolles zu tun, ist im Menschen grundgelegt und geht auch dann nicht verloren, wenn durch psychische Krankheit oder psychosoziale Benachteiligung und deren Folgen eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit gegeben ist“, sagt Elisabeth Hauer.
Ein paar Stunden. Die hier von pro mente betreuten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen suchen die TS Keramik für ein paar Stunden bis zu zweimal in der Woche auf, manche schon seit es die TS Keramik gibt.