Seit Monaten werden im indischen Bundesstaat Orissa die Christen von fanatischen Hindus verfolgt. Die Kreuzschwester Elisabeth Brandstätter erklärt die Hintergründe der Pogrome. Sie lebt seit 1959 als Missionarin in Indien. Ihr derzeitiger Wohnort ist zwar von Orissa entfernt, aber die Ermordung von rund 500 und die Vertreibung zehntausender Christen erschüttert das ganze Land. Und ermutigt radikale Hindus auch in anderen Landesteilen zu Übergriffen gegen religiöse Minderheiten. Sr. Elisabeth arbeitet zurzeit in einer Ordensschule mit 2500 Kindern. Nur 30 Mädchen sind Christinnen, einige Muslime, die große Mehrheit Hindus: „Seit der Christenverfolgung ist mein Verlangen noch stärker, in den Herzen dieser unschuldigen Kinder die Liebe zu Jesus zu wecken.“ In ihrer Niederlassung leben neun Schwestern. „Sie haben Angst. Ich habe keine Angst, das ist ein Geschenk“, sagt Sr. Elisabeth. Eine Verfolgung dieses Ausmaßes hätten sie und viele andere nie erwartet. Dahinter steht eine jahrelange Hasspropgaganda einer fanatischen Hindu-Bewegung. „Als Minderheit ist man in einer solchen Situation total hilflos.“ (6,2 % der Inder sind Christen). Der Appell, den Sr. Elisabeth an ihre Heimat richtet: „Wir bitten die Katholiken in unserer Heimatkirche, dass sie zu Gott schreien, auch im Namen dieser verfolgten Christen, die vielleicht selber nicht einmal mehr die Kraft haben zu schreien, dass Gott sich der Verfolgten und Entrechteten annehmen möge, wie er es versprochen hat in seinem Wort der Hl. Schrift: Wenn sie zu mir schreien, werde ich antworten.“
Sr. Elisabeth Brandstätter (re.). Ihre leibliche Schwester Sr. Johanna (links) lebt seit 1955 in Indien. Sie schreibt der KIZ: „Was gäbe ich nicht für die Gnade, jetzt in Orissa bei den Verfolgten sein zu dürfen. Da mir das im Alter von 86 Jahren nicht erlaubt wurde, verschicke ich E-Mail-Nachrichten, um auf die Lage aufmerksam zu machen.“