„Was würde der Caritas fehlen, gäbe es das Freiwillige Soziale Jahr nicht?“ – Lebendigkeit, mehr Lachen und einige kritische Fragen, antwortete Caritasdirektor Mathias Mühlberger.
Diese Frage-Antwort-Szene gab es am 8. November im Hotel Kolping in Linz bei der Festveranstaltung zu 40 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Linda Kreuzer, die Moderatorin, fragte den Caritasdirektor und andere auch. Linda Kreuzer absolvierte vor etlichen Jahren selbst das „Freiwillige Soziale Jahr und ist damit eine von bisher 3325 FSJlerinnen und FSJlern. Derzeit arbeiten 217 Jugendliche in 134 Einsatzstellen. Katholische Jugend, Katholische Jungschar, Kolpingfamilie, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie die Marianische Kongregation haben 1968 das FSJ gegründet und stehen bis heute dahinter.
Eine wichtige Orientierungszeit. Mathias Mühlberger würdigte die Rolle der etwa 60 jungen Menschen, die das Freiwillige Soziale Jahr bei der Caritas österreichweit absolvieren. Ähnlich positive Rückmeldungen gab es auch von Minister Buchinger, Staatssekretärin Marek, Landesrat Ackerl, Nationalrat Sonnberger und Altbischof Aichern. Rosi Schmidthaler, langjährige Pfarrhaushälterin in Waldkirchen und eine der Absolventinnen des FSJ aus der Anfangszeit (1974/75), meinte nach dem Festakt: „Ich würde gleich wieder ein Freiwilliges Soziales Jahr machen.“ Was es dazu für Voraussetzungen braucht? – Maria Fischerlehner, die Geschäftsführerin des FSJ mit Sitz im Linzer Diözesanhaus, nennt neben den sozialen Qualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit oder Sinn für soziale Arbeit auch örtliche Flexibilität. Belohnt werden die Jugendlichen mit einem Taschengeld von derzeit 178 Euro im Monat plus Unterkunft und Verpflegung und vor allem mit einer Orientierungszeit, in der sie wichtige Erfahrungen sammeln können. Etwa, ob sie in sozialen Berufen arbeiten wollen/können. Und viele bleiben dabei!
Ein Dauerbrenner: Familienbeihilfe. Es hat sich sehr viel geändert in diesen 40 Jahren. Aber zumindest ein Thema hat sich bis heute gehalten: Die Bemühungen, dass es während des FSJ die Familienbeihilfe gibt. Einen Erfolg konnte man dazu 2006 verbuchen: Der Ministerrat hat eine Sonderförderung von monatlich 150 Euro für den Entfall der Familienbeihilfe beschlossen. Die anwesenden Politiker versprachen, sich für das FSJ und dessen Anliegen auf die Schienen zu werfen.