Jene Tage, die jede Schule nach eigenem Ermessen unterrichtsfrei geben kann, sind eine gute Einführung . Doch sie sind nicht unproblematisch, wenn innerhalb einer Familie die Kinder unterschiedliche Schulen besuchen. Als letzte Woche meine Töchter einen Tag frei hatten und neben ihrem Bruder ausführlich besprochen haben, wie sie ihren freien Tag verbringen wollen, haben sie ihn damit schwer verärgert. Er empfand es als Riesen-Ungerechtigkeit, dass er aufstehen musste, während seiner Schwestern noch schlafen konnten. Am 3. November war es umgekehrt. Da haben die Mädchen wie die Rohrspatzen geschimpft. Wie gut waren noch die Zeiten, als jede Entscheidung von oben verordnet wurde. Wie hat doch – vor vielen Jahren – die Hoffnung verbunden, dass die Beamten des Landesschulrates eventuell bemerken, dass der Nationalfeiertag an einen Freitag fällt und der Samstag, natürlich noch Schultag, doch freigegeben werden könnte. Wie hat das Warten auf eine Entscheidung, die immer erst im allerletzten Augenblick gekommen ist, zusammengeschweißt. Und erst recht das Schimpfen über den Landesschulrat, wenn der erhoffte Tag doch nicht freigegeben wurde. Wieviel an Reibereien innerhalb einer Familie hat doch die gute alte, autoritätre Obrigkeit erspart.