Die evangelischen und katholischen Pfarren des Inneren Salzkammergutes präsentierten sich bei einem Ökumenischen Abend am 12. Oktober und zeigten, dass sie mehr verbindet als trennt. Nicht immer war das so selbstverständlich wie heute.
Magdalena ist katholisch, Franz evangelisch. Ihre Liebe zueinander ist so unsterblich wie verboten. Das Liebespaar heiratet dennoch. Unverzeihlich ist das für den katholischen Pfarrer in Rußbach (Salzburger Nachbarort von Gosau). Er verweigert seiner treuen Kirchgängerin und Chorsängerin Magdalena die Kommunion. 39 Jahre später steht das Gosauer Ehepaar Magdalena und Franz Lechner beim Ökumenischen Abend in Bad Goisern auf der Bühne und erzählt von dieser Geschichte und dass sich seit dem Jahr 1969 sehr viel zum Guten verändert hat. „Die Ökumene im Salzkammergut funktioniert mittlerweile super“, sagt Franz Lechner. Gemeinsame Feiern von Evangelischen und Katholischen sind so selbstverständlich wie konfessionsverschiedene Paare.
Ökumenisch Erntedank feiern. In Obertraun wird das Verbindende etwa durch Pflastersteine, die „Ökumenische Linie“, deutlich. Ein gemeinsames Erntedankfest und der gemeinsame Start der Karwoche sind ebenso Zeichen der gelebten Ökumene. „Wir sind ein Herz und eine Seele“, sagt der katholische Pfarrer August Stögner, der mit dem evangelischen Pfarrer Iven Benck einen Wunsch teilt: „Unsere Vision ist, dass wir einmal gemeinsam Eucharistie feiern“, hoffen sie. „Wir sollten uns nicht über das Abgrenzen definieren“, sagt Superintendent Dr. Gerold Lehner, der wie Bischof Dr. Ludwig Schwarz an dem Ökumenischen Abend teilnahm.
Präsentationen der Pfarren. Neben den Pfarren Gosau und Obertraun präsentierten sich auch die anderen neun evangelischen und katholischen Pfarren des Inneren Salzkammergutes. So wie die Vertreter der katholischen Pfarre Lauffen, die von ihrer langen Wallfahrertradition erzählten und sangen oder die evangelische Gemeinde, die mit ihrer Kirabäka-Musi aufspielte. Eine Segensfeier beendete das christliche Zusammentreffen.