Gerade im aktuellen Wahlkampf wird über Ausländer viel geredet und geschimpft. Die Betroffenen selbst kommen kaum zu Wort. Mit dem Fest „Grenzenlos feiern“ gibt ihnen die Pfarre Ebensee eine Stimme und macht Fremdes vertrauter. Auf beiden Seiten.
Der „Sonntag der Völker“, der heuer am 28. September stattfindet, ist ein Zeichen für ein friedvolles Miteinander verschiedener Kulturen. Besondere Akzente setzt die Pfarre Ebensee, in der an diesem Tag das Fest „Grenzenlos feiern“ über die Bühne geht. Ebenseer Modeschüler/innen präsentieren Biografien von zugewanderten Ebenseern. In Videointerviews kommen 14 Migrant/innen aus zwölf Nationen zu Wort. Sie erzählen, woher sie kommen, warum sie nach Ebensee gekommen sind und welche Wünsche sie für die Zukunft haben. „Die Leute sollen ein Gespür bekommen für die einzelnen Lebensgeschichten und wie sie uns bereichern“, sagt Mag. Josef Sengschmid, Pastoralassistent in Ebensee: „Zuwanderung hat immer schon stattgefunden und viele vermeintlich alteingesessenen Ebenseer haben Migrationshintergrund.“ Das Fest bietet zwanglose Möglichkeiten zum Kontakt zwischen Ebenseer/innen und Migrant/innen. Das Motto: „Wir sind alle Ebensee“. Die leckere Seite der Völkerverständigung können Besucher beim Multi-Kulinarium erschmecken, wo Speisen aus unterschiedlichsten Ländern aufgetischt werden. Hintergründe zur Migration zeigt die Landesausstellung, die sich gleich gegenüber der Pfarrkirche in Ebensee mit dem Thema „Migration“ beschäftigt und an diesem Tag für Sonderführungen ihre Pforten öffnet. Geht es nach der Pfarre Ebensee, ist das Fest erst der Auftakt für verstärkte Integration. „Der Einsatz für Migranten soll in Ebensee zur Tradition werden“, wünscht sich Josef Sengschmid.
- „Grenzenlos feiern“ Sonntag, am 28. September. Um 11 Uhr ist offizieller Beginn des Festes, zuvor findet um 9.45 Uhr ein Gottesdienst statt.