Lange hat es gedauert mit meinem guten Vorsatz. Bis es letzten Mai endlich so weit war. Seitdem fahre ich meistens mit dem Rad in die Arbeit. Dank der steilen Bergauffahrt komme ich immer schweißgebadet im Büro an – aber auch deutlich munterer als nach einer Autofahrt. Der ultimative morgendliche Kick ist dann das Duschen nach dem Fahrrad fahren. Vor allem wenn ich nachher lufttrocknen muss, wie letzte Woche. Der Grund: Mein Handtuch, dass ich in der betrieblichen Dusche aufgehängt hatte, bekam aus welchem Grund auch immer Füße. Ich erzähle meine Geschichte den Kolleginnen und Kollegen, mit dem empörten Nachsatz: Und das in einem kirchlichen Betrieb. So etwas würde ich doch nie machen.Bis ich nachher meinen Arbeitsplatz genauer begutachte. Büroklammern liegen dort, die einmal meinem Kollegen gehörten, daneben seine Schere und sein Locher. Oder ist das doch schon meins? Zuhause ein ähnliches Bild. In den Regale entdecke ich einige Bücher, die ich mir geborgt habe, damit ich sie lese und dann wieder meinen Freunden und Verwandten zurückbringe. Hab ich wohl vergessen. Jetzt fristen sie unbeachtet ihr Schicksal fern von ihren rechtmäßigen Besitzerinnen und Besitzern. Da habe ich für mein Handtuch schon größere Hoffnungen. Wenigstens wird es wohl in Verwendung sein.