Die vielen Naturdenkmäler heißen geheimnisvoll: Bischof, Schleierfall, Eulenloch und auch Erdbohnstoan ... Zwei naturfrische Erlebnisstunden sind im Echerntal garantiert!
Als das Auffallendste, was sie in ihrer Umgebung haben, ist der Berg, der Gegenstand der Betrachtung der Bewohner, und er ist der Mittelpunkt vieler Geschichten geworden. Es lebt kein Mann und kein Greis in dem Dorfe, der nicht von den Zacken und Spitzen des Berges von seinen Eisspalten und Höhlen, von seinen Wässern und den Geröllströmen etwas zu erzählen wüsste.“ – So schrieb im Jahr 1845 Adalbert Stifter über die Hallstätter Gegend, zu deren beeindruckendsten Naturerlebnissen das Echerntal zählt.
Tobender Bach.Friedrich Simony nahm von hier schwer Abschied. Er schrieb an seinen Freund Adalbert Stifter: „Mit schwerem Herzen schied ich aus dem Salzkammergut, wo jede Felszacke, jeder schöne Baum, jeder tobende Bach, Seen, Täler, Berge und manche warme Augen und weiche Herzen mir liebe Freunde geworden waren.“ Den Alpinschriftsteller, Arzt und Botaniker J. A. Schultes führte 1809 eine seiner zahlreichen Wanderungen zum Schleierfall im Echerntal, worauf er meinte: „Sie werden Ihren Augen kaum trauen. Sie werden sich selbst es kaum glauben, dass Sie hier herankommen vermochten.“
Kaiserlicher Ton. Auch Kaiser Franz Josef schwärmte vom Echerntal. „Vorgestern habe ich allein mit Sissi bei herrlichstem Wetter ein hübsche Partie gemacht. Nach Tisch sind wir zum Waldbachstrub gegangen. Das Tal war herrlich beleuchtet und vom frischesten Grün nur durch eine Menge Trotteln, wie immer, und durch eine neue, in diese schöne Gegend höchst unpassende Zivilisation verunstaltet.“ Viele Maler der Romantik – wie Ferdinand Waldmüller, Jakob Alt, Friedrich Gauermann – haben das Echerntal und Hallstatt oft besucht und hier ihre Staffeleien aufgestellt. Sie waren – wie es heutige Wanderer sind – mit Wilhelm Raabe eins: „Man kann Hallstatt nicht verlassen, ohne den Schleierfall, den Spratenfall, Waldbachstrub gesehen zu haben und einen entzückten Blick auf den Dachstein und das Karleisfeld geworfen zu haben. Man würde uns auslachen, wenn wir ohne diese Erinnerung heimkehren.“
Hallstatt ist einen Besuch wert. Nicht nur wegen des malerischen Ortes, der Landesausstellung, der Salzwelten. Schauen Sie doch auch ins Echerntal! Sie werden mit zwei Stunden familienfreundlicher Wanderung und beeindruckenden Naturerlebnissen belohnt. Also: Mach mal Pause (wie es in dieser Zeitung auf Seite 1 heißt).
„Salzkammergut“
Das Salzkammergut ist heuer (noch bis 2. November) Schau- und Erlebnisplatz der Oö. Landesausstellung. Einer der einbezogenen vierzehn Orte ist Hallstatt, etwa mit dem Welterbemuseum (virtuelle Reise vom Dachstein in die Tiefen des Hallstättersees). - Tourismusverband, Tel. 06134/82 08,E-Mail: hallstatt@inneres-salzkammergut.at
Hallstatt Salzwelten
Auf die Spuren des „Mannes im Salz“ können sich die Besucher/innen der Salzwelten Hallstatt im ältesten Salzbergwerk der Welt machen, unter Tage, tief im Berg. - Salzwelten Hallstatt, geöffnet bis 2. November, Tel. 06132/200-24 00, E-Mail: info@salzwelten.at
Echerntal
Zur links beschriebenen Wanderung, die als „Themenweg Maler, Literaten und Naturwunder“ gestaltet ist, startet man am besten neben dem Parkplatz Wiesberg. Von hier aus geht man maximal zwei Stunden. Wandert man vom Hallstätter Busterminal weg, braucht man eine halbe Stunde länger (man folgt ab der Zufahrt zum „Parkplatz 2“ den unscheinbaren Schildern „Hallstatt Echerntal“.) (Vor dem Wasserfall Waldbachstrub können geübte Berggeher auf einem ausgesetzten Steig zum Salzberg weitergehen.) - www.hallstatt.net
Mozartfestival
Die letzten Veranstaltungen des diesjährigen Salzkammergut Mozartfestivals sind: 23. 8., Stummfilmklassiker „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ mit Livemusik 27. 8., Kabarett „Alltag REIN, Österreich RAUS“, Gazmend Itaj 30. 8. „Sündhafte Köstlichkeiten – ein Liebesmenü für Augen und Ohren“ mit Arthur Schmidtner & Del Gusto. - Info-Telefon: 0664/596 69 11.Alle Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr im Kultur- und Kongresshaus Hallstatt.