„Zimmer frei“ ist vor etlichen Privathäusern und Gasthöfen zu lesen. Das trifft sich gut, ich brauch’ ein Zimmer.
„Tut mir Leid, ich hab’ gerade das letzte Zimmer vergeben“, antwortet mir eine freundliche Frau, der ich sage, heute hier übernachten zu wollen. – „Hast Pech gehabt, bist um ein Eitzerl zu spät gekommen“, denk ich mir. „Aber es macht nichts, es sind ja noch viele Zimmer frei hier in Hallstatt.“ So mache ich mich zum nächsten Schild auf den Weg. Doch auch dort war knapp vor mir schon jemand anderer, der wiederum das letzte Zimmer bekommen hat. Ein drittes Mal geht es mir so. Ich entdecke eine neue Bedeutung vom Hallstätter Knappen – knapp vor Dir schnappt Dir jemand das Zimmer weg.
Mein Übernachtungsbedürfnis treibt mich weiter in die Welt des Hallstätter Knappen. „Nein tut mir Leid, wir haben kein Zimmer frei“, erfahre ich bei mindestens zwei Pensionen bzw. Gasthäusern. Mein Einwand, dass draußen das Schild Zimmer frei hängt, tut nichts zur Sache: „Ja, das ist fix, das tun wir nie weg!” Beim 13. Versuch klappt’s endlich; knapp das Zimmer, nicht der Preis. Hallstatt war/ist – erfreulich für den Tourismus – trotz „Zimmer frei“ ausgebucht.