Manche sehen, wenn sie an Theologen, selbstverständlich auch an Theologinnen denken, anscheinend das Bild eines verbitterten, traurigen, vor der Welt flüchtenden Asketen, der ohne Zustimmung von Rom nicht vor die Tür geht. Zugegeben, auch ich hatte die Befürchtung, bevor ich zu studieren begann, dass an der Uni alle mit Rosenkränzen bewaffnet darauf warten, mich in die nächste Bibelrunde zu zerren. Doch aus Erfahrung kann ich nun berichten: Theologen sind ganz normale Menschen. (Was immer „normal“ sein mag!) Gut, wir sehen Kirchen öfter von innen als andere, aber das kennt man uns eigentlich von außen nicht an. Lerne ich neue Leute kennen, kommen trotzdem schon in der Smalltalk-Phase unweigerlich viele Fragen: „Ich wusste gar nicht, dass man Biologie in Linz studieren kann“, sagen jene, die nicht richtig zugehört haben. „Theologie, wos isn des?,“ oder: „Musst du da die ganze Bibel lesen?“, kommt von den kirchlich weniger Sozialisierten. Auch ein geschocktes: „Wos du!?!“, oder ein angewidertes: „Wie kann man denn das studieren?“, hört man des Öfteren. Aber meine Lieblingsfragen sind: „Wirst du Priesterin?“, oder „Du wirst Nonne!?“ Wenn ich das nämlich verneine, folgt, fast schon verzweifelt: „Ja, was wirst du denn dann?” „Alles, was ich sein möchte“, lautet die Antwort.