Kommentar von Heinz Niederleitner zur Dschihadismus-Gefahr unter Wiener Jugendlichen.
Ausgabe: 2016/42
18.10.2016 - Heinz Niederleitner
Eine Studie über die Radikalisierungsgefahr unter bestimmten (nicht allen!) Wiener Jugendlichen besagt, dass 27 Prozent der befragten muslimischen jungen Menschen latent gefährdet sind, sich dem Dschihadismus zu öffnen. Die politische Debatte machte daraus ein Hickhack darüber, wer da was versäumt hat. Lösungsorientierter wäre freilich eine Debatte, wie alle relevanten Kräfte zusammenwirken können: Eltern, Sozialarbeit, Religionsgemeinschaft, aber zum Beispiel auch Arbeitgeber. Wer glaubt, Streetwork allein sei die Lösung, unterschätzt das Problem. Wer aber Kopftuchverbote in Schulen verlangt, bestätigt für viele betroffene Jugendliche nur die Aussagen der islamistischen Verführer.