Einst war er im Ökumenischen Jugendrat aktiv, jetzt wurde Thomas Hennefeld zum Vorsitzenden des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) gewählt.
Ausgabe: 2016/42, Ökumenischer Rat, Kirche, Österreich, Judentum, Friedensarbeit, Landessuperintendent, evangelische Kirche
18.10.2016 - Heinz Niederleitner
Der 50-jährige Wiener ist Landessuperintendent der Evangelischen Kirche des Helvetischen Bekenntnisses in Österreich und Pfarrer in der reformierten Gemeinde Wien-West. Dass er ab 1. Jänner 2017 im ÖRKÖ zusätzliche Aufgaben übernimmt, kam nicht unerwartet: Der letzte Vorsitz seiner Kirche ist schon eine Generation her. Im Ökumenischen Rat arbeiten heute 16 Kirchen zusammen, gemeinsam haben sie etwa das Ökumenische Sozialwort erstellt. In dieser Tradition ist es Hennefeld wichtig, die politische Mitverantwortung der Kirchen wahrzunehmen. Die Beziehungen zum Judentum und die Friedensarbeit im Nahen Osten sind ihm schon länger ein Anliegen. Zudem sei der Dialog mit dem Islam zu pflegen, sagt er. Im ÖRKÖ soll außerdem künftig die theologische Arbeit ausgebaut werden – etwa durch Tagungen zu Themen, die in den Kirchen unterschiedlich gesehen werden.
Theologie. Es war das Interesse an theologischen Themen, das Hennefeld selbst zum Theologiestudium in Wien und Zürich brachte. Der passionierte Schachspieler und Filmfreund dachte erst relativ spät daran, in die kirchliche Gemeindearbeit zu gehen. Seit 1998 ist er Pfarrer, ein Jahr später hat er seine Frau Maria geheiratet. Erstmals zum Landessuperintendenten, also in die höchste Funktion der Evangelischen Kirche H. B. in Österreich, wurde er 2007 gewählt und 2013 im Amt bestätigt.