Am Wochenende warenFreunde zu Besuch. Wir servierten Kaffee im Garten und tauschten, wie soll es anders sein, Kaffee-Klatsch aus. Da wir erst kürzlich umgezogen sind, bestanden unsere Gäste aufeine Wohnungsführung. Gekonnt lenkten wir dabeideren Aufmerksamkeit auf die von uns erworbenenSchnäppchen. Auf die Frage, was denn das gekostet hätte, berichteten wir stolz, um wie viel wir dieses oder jenes bei einer Online-Auktion ersteigert hatten. Je weiter unter dem Neupreis, desto stolzer wurden wir und genossen die bewundernden „Ohhs“, „Ahhs“ und „Sieht man ja gar nicht, dass der gebraucht ist!“ Mit einbisschen Bieterglück und Geduld kann man Gebrauchtes, aber Einwandfreies, auf Online-Auktionen im Internet nicht selten 1.000 Euro unter dem Neupreis erwerben. In meinem Freundeskreis stelle ich diesbezüglich eine Trendwende fest. Fast keiner prahlt mit teuren Luxusgütern. Beneidet wird man um die Dinge, die man günstiger als andere erstanden hat. Ich bin derMeinung: Was einen Wert hat, soll auch einen Preis haben. Aber wenn etwas für andere keinen Wert mehr hat unddarum gebraucht verkauft wird, wird für mich, und das kommt ohnehin viel zu selten vor, ein Werbeversprechen wahr: „Großer Wert, kleiner Preis“.