„Ich bin urlaubsreif.“ – Ein Satz, den ich in der letzten Zeit öfter gehört habe. Egal ob Nachbarn, Freunde, Arbeitskolleg/innen: Dieser Satz verschafft Erleichterung, findet Zuspruch ohne Erklärungen und verbindet quer durch alle Schichten. Persönlich bringe ich ihn gerne zur Anwendung, wenn etwas danebengeht oder ich frühmorgens nicht aus den Federn komme. Ein Satz, der auch unausgesprochen Bände spricht, wenn er über Augenkontakt vermittelt wird. Erst kürzlich haben mir die rollenden Augen einer Kellnerin klar gemacht: Sie braucht dringend Urlaub. „Wieso tu ich mir das an – für das Geld!“, presste sie hervor, während sie eine sich bereits im Urlaub befindliche größere Personengruppe am Nebentisch bediente. Die Neo-Urlauber/innen erfüllten sich abwechselnd völlig relaxed ihre kulinarischen Wünsche. Das kostet Zeit und Nerven. Wer hat das noch ... um diese Jahreszeit? Urlaubsreif war auch der Schuhverkäufer, der unsere heilige Ruhe beim Einkauf störte. Völlig unbeobachtet waren wir auf dem besten Weg, ein gutes Paar Wanderschuhe auszuwählen. Da räumte er in einem für ihn günstigen Moment sämtliches Schuhmaterial beiseite und meinte: „Da schaut’s so aus.“ Wir hatten Glück: ein Paar konnten wir retten. Für den Wander-Urlaub. Ich bin ... reif für die Berge!