Eine der oft gestellten Fragen, wenn konventionelle Bauern oder Bäuerinnen biologisch wirtschaftende Kolleg/innen treffen, lautet: „Wie geht’s euch mit dem Ampfer?“ Die Pflanze wächst, wo andere kaum wollen, wird auf derWeide nicht gefressen underschwert Nutzpflanzen und Bauern das Leben. Wer regelmäßig gegen die „Alten Roß’“ zu Felde zieht (im wahrsten Sinn der Worte), hätte keine gröberen Probleme, erklären Berater. Eine unserer ersten Investitionen als angehende Bio-Bauern waren daher zwei Ampferstecher. Spritzmittel sind schließlich nicht erlaubt. Auf einigen Flecken haben wir es wirklich übersehen. Der Ampfer wächst, als hätte ihn jemand gesät. Meine berufsfreien Tage habe ich daher in letzter Zeit oft auf dem Feld verbracht, umgemeinsam mit meinem Mann die Pflanze aller Pflanzen auszuhebeln. Wer an uns vorbeispaziert, -geradelt oder mit dem Auto gefahren ist, hat einePause eingelegt, um uns angesichts der vielen Arbeit zu bedauern. Ich hab’ die Tätigkeit fast lieb gewonnen (wenn die Wurzeln leicht herausgehen und die Sonne gnädig scheint). Wann haben wir sonst so viel Zeit, miteinander zu reden? Über uns, unsere Kinder, Ideen, Religion, Gott, die Agrarpolitik ...