Kürzlich konnte mein Partner einer Versuchung im Supermarkt nicht widerstehen: Er erstand einen Sechser-Pack „Obst“. Kleine Fläschchen in umwelt-unfreundlicher Verpackung. Sie erinnern an Arzneimittel und bieten kostbare 10 ml zum Verzehr – um sündteures Geld. Mit einem Fläschchen deckt man den Tagesbedarf an Vitaminen. „Trink dein Obst“, mahnte er mich darauf hin mehrmals. Vergeblich! Der Trend, Lebensmittel in Pillen- oder Flaschenform anzubieten, kommt aus Amerika. Die Vitamintabletten bildeten den Anfang. Unbefriedigt bleiben dabei Geruchs- und Geschmackssinn. Daher wurden neue Sorten entwickelt. Lebensmittel in Trinkflaschen abgefüllt und mit dem Etikett „Medikament“ versehen,werden – so die Prognosen – im Jahr 2015 fast 30 Prozent der verkauften Lebensmittel ausmachen. Nicht nur, dass Lebensmittel generell teurer werden, sie werden auch kostbarer. In jeder Hinsicht. Der bewusste Umgang mit Lebensmitteln wird somit auf mehreren Ebenen spürbar: einerseits im sinnvollen Haushalten und im gezielten Einkauf qualitätsvoller Produkte aus heimischer Landwirtschaft. Andererseits ist ein neuer Markt zu beobachten: Jene, die ihre Vitamine und Ballaststoffe in Fläschchenform zu sich nehmen. Na, Prost!