Meinen Eltern bin ich dankbar, dass sie mich nicht auf den Namen „Engelbert“ getauft haben. Das hätte meiner Oma gefallen. Zu mir passt aber weder ein „Engel“ noch der „Bertl“. Christian schon. „Christo“ rufen mich meine griechischen Freunde. Seit der Taufe gehöre ich zu Christus. Das ist Griechisch und bedeutet „der Gesalbte“. „Du salbst mein Haupt mit Öl“, beten wir in Psalm 23. Was für eine wohltuende Vorstellung! Er wäscht mir nicht den Kopf, sondern salbt mein Haupt mit kostbarem Öl. Wer dem Gott Jesu Christi vertraut, ist gesalbt, wer anderen Göttern opfert, angeschmiert. Mein Namenspatron ist zu Beginn des 4. Jh. in Galatien, dem heutigen Zentralanatolien, den Märtyrertod gestorben.Jemand hat mir ein Hinterglasbild geschenkt. Es zeigt einen jungen Römer, am rechten Fuß eine schwere Kette, an der eine eiserne Kugel befestigt ist. Die eiserne Fessel am Handgelenk ist gesprengt. „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“, schreibt Paulus in seinem Brief an die Christen in Galatien.
Christian Öhler ist Pfarrer in Linz-Marcel Callo und Geistlicher Assistent der KAOÖ.